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Altstadtflair im Wartezimmer
Fernweh
Altstadtflair im Wartezimmer
 
Es blühen selbst zur Winterzeit
die Rosen für die Ewigkeit
hoch oben in der Decke,
sehr schön ist auch der Deckenrand,
hier zieht ein hölzern Spitzenband
sich hin von Eck' zu Ecke.

Mir öffnet sich im wachen Traum
die alte Zeit im Warteraum,
sie malt ein junges Mädchen,
es schreibt der Freundin wohlgemut,                       
was sich so in der Liebe tut,
und manches aus dem Städtchen.
 
Ich folge seiner zarten Hand,
sie ragt aus seidigem Gewand,
es ist, als ob ich’s fühle.
Bewegung plötzlich,etwas knarrt,
die Tür geht auf zur Gegenwart,
ein Luftzug bringt mir Kühle.

Ein weißer Kittel sieht hervor,
mein Name klingt mir fremd im Ohr,
als ob ich mich nicht kenne,
dann sieht der Kittel her zu mir,
mir fehlt noch für den Sender hier
die passende Antenne.

Hannelore Furch
















             Illustration Stefan Gorgas



Die Nächste bitte!
 
Ein Rammler hatte Wies’ und Feld
als Ödnis nur gesehen,
bis plötzlich in der kargen Welt
ein Hasenweib sich eingestellt,
es blieb am Feldrand stehen.

Entzückt kam er der Dame nah,
vergaß den kalten Winter
und rammelte so wunderbar
wie niemand diese Kunst je sah,
Erfahrung stand dahinter.

Die Häsin fand hier Spaß und Spiel,
genoss die Werbung doppelt,
doch teilte nicht sein Paarungsziel.
Dann kam schon, was ihm sehr gefiel,                     
die nächste angehoppelt.

Hannelore Furch
Die vier Gedichte auf dieser Seite sind abge-
druckt (ohne Illustration) in der Anthologie
Liebesgeflüster.

Ute Winkler, Testudoverlag (Hrsg.).
Schutterwald 2014. (erscheint in Kürze)
http://www.testudoverlag.de

Das Gedicht Altstadtflair im Wartezimmer
ist zusätzlich abgedruckt in Historienkalender
auf das Jahr 2015
. Brune - Mettcker Druck-
und Verlagsgesellschaft mbH. Jever 2014.



Rendezvous an der Ampel


Die Ampel zeigt noch Grün bei mir,
doch drossle ich mein Tempo hier
und seh am Ampelpfahl den Geck: 
Ein Kater steht auf jenem Fleck.

Er möchte gern zur andern Seit,
dort steht die Katzenbraut bereit,
ich traue meinen Augen nicht:
Erkennt das Tier das rote Licht?

Weil weit und breit kein Auto fährt
und mich das Lexikon gelehrt,
dass Katzen Farben anders sehn,
bleib ich zur Vorsicht lieber stehn.

In Zweifel, ob er starten kann,
tanzt um sich selbst der Katzenmann,                     
die Kätzin drüben wartet noch,
drum fängt er sich und startet doch
 
und legt auf halber Strecke zu,
so kommt es schnell zum Rendezvous.
Ich starte auch und seh entzückt,
wie ihm der Flirt auf Anhieb glückt.

Hannelore Furch
Trio im Grünen

Vom Zweig der hohen Birke
bezwitschert lang und laut,
damit es sicher wirke,
ein Meisenmann die Braut.
 
Erfreut vom Klang der Lieder
hüpft sie im Nachbarbaum
und hört das gleiche Ständchen,
und traut den Ohren kaum,

von einem zweiten Männchen.
Sie fühlt sich sehr gehoben,
tanzt selig hin und her
und liebt den Flirt dort oben
mit beiden Männern sehr
 
und singt auch doppelt wider.
Dann horcht sie irritiert,
das Zwitschern ließ der zweite,
er fliegt jetzt ungeniert
als frecher Star ins Weite.

Hannelore Furch



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